Die Schwaben
Von Michael Saettler
Wir sind schon ein eigenartiges Völkchen, wir Schwaben. Mit Ecken und Kanten, einem gesunden Selbstvertrauen und immer mit Argwohn alles Neue betrachtend. Das heißt aber nicht, dass wir dem Fortschritt nicht positiv gegenüberstehen, immerhin geht ein gerüttelt Maß von Fortschritt ja von unserem Ländchen aus. Man denke an Mercedes, wobei wir das ungeliebte Anhängsel Chrysler lieber verschweigen, oder an Robert Bosch. Auf unsere Art sind wir trotzdem “Global Player”. Wir werkeln und bauen, die halbe Welt kauft unsere Produkte und so sind wir zufrieden. Wir bauen stolz den Mercedes, fahren aber bescheiden den Opel. Aber wenn es schon ein Mercedes sein muss, dann unauffällig und ohne Typenschild. Auch soll es in keinem anderen Bundesland so viele Vorstandsvorsitzende geben, die ganz harmlos in einem Reihenhäuschen leben.
Uns wird Geiz nachgesagt, was ganz falsch ist. Wir sind halt sparsam, auch mit Worten. Enthusiastische Äußerungen sind uns zuwider. So wird der richtige Schwabe, wenn er nach einem Essen gefragt wird, wie es ihm den geschmeckt habe, als höchstes Lob ein: “Nicht schlecht” von sich geben. ”Nicht schlecht” bedeutet in Wirklichkeit “Spitze”. Wenn er ausdrücken möchte, dass es ihm nicht geschmeckt hat, so heißt das “Es geht”. Also eine ganz subtile Art der Bewertung, nicht verletztend, aber auch nicht in den Himmel lobend.
Auch sind wir nicht gerade das, was man gesprächig nennt. Langatmige Ausführungen überlassen wir gerne den Anderen. Der Schwabe ist ein Meister der knappen Quintessenz. Er schafft es ganze Sätze in ein oder zwei Wörter zu komprimieren, im Extremfall in ein kurzes “Jo” oder “Noi”. Die Mitschwaben verstehen dies und ob die Nichtschwaben dies verstehen, ist ihm egal. Mißfallen oder Empörung drücken wir mit “Ha no” aus, und damit ist alles geschwätzt!
Gesellschaftliche Konversation ist uns ein Greuel. Der Schwabe bevorzugt eher stumme Übereinstimmung. Zwei Kollegen sind mit dem PKW von Reutlingen nach Hannover unterwegs. Die Unterhaltung beschränkt sich auf ein “Hoppla” des Beifahrers, als das Auto in der Nähe von Kassel durch ein Schlagloch fährt. Beide meinten aber dennoch, daß es eine kurzweilige Fahrt war.
So sind sie eben, die wackeren Bannerträger des wahren Schwabentums.
Wer nun immer noch Lust hat auf eine hoffentlich kurzweilige Reise durch das Schwabenland zu gehen, der sei herzlich eingeladen. Es erwarten ihn noch mehr Eigenheiten, Spezialitäten, Skurrilitäten, aber auch Tipps unser Land zu erwandern.
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Spätzle Doko...Alles um die Leibspeise der Schwaben.